Warum „Kunst auf Rezept“ verstetigen?
Informationen für Entscheidungsträger*innen
Erkrankungen wie Depressionen, Stress und Angstzustände nehmen weltweit zu, insbesondere nach Jahren der Abriegelung und Unsicherheit aufgrund der COVID-19-Pandemie. Diese Entwicklung zeigt sich auch in Daten zur Bremer Bevölkerung (DAK 2022) und trifft auf eine angespannte Situation bei der ambulanten Versorgung. Beispielsweise wird aus dem Bereich der niedergelassenen Psychotherapeut*innen gehäuft von Wartezeiten bis zu einem halben Jahr und länger berichtet. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss vermehrt sowohl auf alternative Unterstützungsangebote zur Entlastung des Versorgungssystems als auch auf präventive Ansätze gesetzt werden.
Die Teilnahme an künstlerischen Aktivitäten in der Gruppe hat erwiesenermaßen einen positiven Effekt auf das mentale Wohlbefinden (What is the evidence on the role of the arts in improving health and well-being? A scoping review (who.int)). „Kunst auf Rezept“ ist somit ein Programm, welches dazu beitragen kann, der Entwicklung psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken, die Belastung für Einzelpersonen und Gesellschaften zu verringern und die allgemeine psychische Gesundheit zu fördern. Die Teilnehmer*innen nehmen an wöchentlichen Kunstkursen und einem begleitenden Gruppenangebot teil, wo sie einen sicheren Raum zur Interaktion finden und ihre Selbstwirksamkeit stärken.
Das Konzept birgt ein enormes Potenzial als innovativer und kosteneffizienter Weg zur Verbesserung der psychischen Gesundheit, der Rehabilitation und der Prävention. Bremen verfügt über ein umfangreiches und niedrigschwellig zugängliches Angebot gerade im Segment kultureller Bildung, um ein entsprechendes Konzept erfolgreich umsetzen zu können.
Bei Interesse am Projekt und der Verstetigung oder des Transfers wenden Sie sich bitte an Hannah Goebel:
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Faulenstraße 69
28195 Bremen - 0421 361-14505
Weitere Informationen (extern):
- Mapping Global Arts and Health Policy - SBRG (sbbresearch.org)
- C4H_SummaryReport_V11LP_shortsmall.pdf (cultureforhealth.eu)
- The arts in public health policy: progress and opportunities (thelancet.com)
- php-6-1-8-10-eng.pdf (who.int)
- WHO Europe Sector Brief: Intersectoral action: the arts, health and well-being - Arts + Health (artsandhealth.ie)
„Das Ameos Klinikum Bremen beteiligt sich seit Oktober 2023 an ‚Kunst auf Rezept‘. Es ist ein wichtiges und zukunftsweisendes Modellprojekt, denn künstlerische Prozesse in der Gruppe unterstützen in besonderer Weise Genesung und Empowerment. Ein weiterer Vorteil ist der sozialraumorientierte Ansatz.“
Prof. Dr. Uwe Gonther, Direktor Ameos Klinikum Bremen